Kann das wirklich sein? Mit 4050 Läuferinnen und Läufern hat der Heel-Lauf den letztjährigen Teilnehmer-Rekord einfach so pulverisiert. Rund ein Drittel, also etwa 1.000 Sportlerinnen und Sportler mehr als im vergangenen Jahr machten sich auf die unterschiedlichen Distanzen – und verwandelten Baden-Baden in eine bunte, fröhliche und energiegeladene Sportstadt. „Es war ein grandioser Tag, den man nur selten hat“, resümierte am Ende Oberbürgermeister Dietmar Späth und Heel-Chef Ralph Schmidt erntete großen Applaus, als er für den 20. Heel-Lauf im nächsten Jahr ankündigte: „Wir machen einfach genauso weiter.“
Bereits am Nachmittag sprinteten 139 Bambinis 200 Meter – unzählige Fotos und Videos der stolzen Eltern wurden in Echtzeit in die Welt geschickt.
Nicht weniger Handys ragten in die Luft, als die Schülerläufe am Theater starteten: 518 Mädchen und Jungen gingen auf die 500 Meter-Distanz.
Dann kam es zu einer Premiere am Goethepatz. Denn erstmalig bekamen die Walker und Nordic-Walker ihren eigenen Lauf über vier Kilometer durch die Lichtentaler Allee. Und 735 Sportler nutzten dieses Angebot.
Anschießend nahmen die Läuferinnen und Läufer zur Vier-Kilometer-Distanz Aufstellung – und mit dem Startschuss machten sich 1.002 Sportler auf den Weg. Die Schnellsten waren auch bald nach dem Start in die Lichtentaler Allee wieder zurück am Zielbogen. Den Siegeinlauf machte die Familie Wendt zu einem Familienduell, das vom noch jugendlichen Kilian Wendt in 12:38 gewonnen wurde. Sein Vater Benjamin folgte kurz danach in 12:59. Dritter wurde Amaury Thepaut mit einer Zeit von 13:02. Bei den Damen überschritt Sylvia Schmieder als erste das Ziel in 13:59, gefolgt von Talianna Schmidt in 14:26 und Luise Kimmig, die 14:47 für die 4 km Strecke benötigte.
Kann das noch getoppt werden? Klar. Schließlich stand noch der Hauptlauf über zehn Kilometer auf dem Programm. Und eine Zahl beschreibt das grandiose Bild beim Start am besten: 2 Minuten 38 Sekunden. So lange dauerte es, bis alle 1.656 Läuferinnen und Läufer über die Startlinie gingen, so lange war der Lindwurm beim Start. Unglaublich auch die Zeit des schnellsten Läufers: Nach 33:05 Minuten war Recep Arslan als erster Läufer schon wieder im Ziel, gefolgt von Vorjahressieger Marc Philipp in 33:48 und Luis Santos in 34:51 Minuten. Bei den Damen siegte Katja Vonkeman in 41:44, zweite wurde Sandra Kist-Boschetti in 41:47, gefolgt von Vanessa Wilkins, die den Zielbogen vor dem Theater nach 42:16 erreichte.
Die Spitzentrios dürften für die grandiose Welterbe-Kulisse von Trinkhalle, Kurhaus, Leopoldspatz, Museum Frieder Burda und Klosterwiese nicht die Muse gehabt haben, viele andere Hobbyläufer schon. Vor allem auch die Anfeuerung von den dicht gedrängt stehenden Zuschauern sorgte bei vielen für Gänsehaut. „So müssen sich die Rennfahrer bei der Tour de France bei einer Bergankunft fühlen“, brachte es ein Läufer im Ziel auf den Punkt.
Gänsehaut gab es auch noch einmal bei der Siegerehrung in der Konzertmuschel – vor allem bei den mit Spannung erwarteten Ehrungen der sportlichsten Schulen und der größten Teams. 14 Schulteams stellten sich dem Wettbewerb der sportlichsten Schule. Den Sieg sicherte sich das Richard-Wagner-Gymnasium mit 88 Teilnehmern, gefolgt vom Vorjahressieger, der Grundschule Sandweier mit 72 Finishern und der Vincenti-Grundschule, die 70 Teilnehmer über die Ziellinie brachte. Beim größten Team hatte die Firma Bosch mit 92 Sportlerinnen und Sportlern die Nase vorn, dicht gefolgt von der Bernd-Blindow-Schule (85) und dem TuS Hügelsheim mit 45 Teammitgliedern.
Der Song „Ein Hoch auf uns“ wurde passenderweise zu dieser emotionalen Siegerehrung gespielt: Beim Heel-Lauf 2024 konnten wirklich alle stolz auf sich sein.